Text des Beschlusses
1 Ws 393/11;
Verkündet am:
01.09.2011
OLG Oberlandesgericht Jena
Vorinstanzen: 8 StVK 643/09 Landgericht Gera; Rechtskräftig: unbekannt! Ein Rechtsmittel ist dann wirksam eingelegt, wenn die Rechtsmittelschrift nach Erlass der angefochtenen Entscheidung bei Gericht eingeht Leitsatz des Gerichts: StPO §§ 296 ff Ein Rechtsmittel ist dann wirksam eingelegt, wenn die Rechtsmittelschrift nach Erlass der angefochtenen Entscheidung bei Gericht eingeht. Unerheblich ist, ob sie bereits vor Erlass verfasst und abgesandt wurde. In dem Maßregelvollzugsverfahren gegen P B, geb. K, Betreuer: H S G Verteidiger: Rechtsanwältin W, wegen vorsätzlicher Körperverletzung u.a. hier: Fortdauer der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus hat auf die sofortige Beschwerde des Verurteilten gegen den Beschluss der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts G vom 10.8.2011 der des Thüringer Oberlandesgerichts durch , und am 1. September 2011 beschlossen: Die sofortige Beschwerde wird auf Kosten des Verurteilten verworfen. 1. Die sofortige Beschwerde ist zulässig. Die Tatsache, dass der Verurteilte die Beschwerdeschrift ausweislich des daraus ersichtlichen Datums (9.8.2011) verfasst hat, bevor der Beschluss des Landgerichts Gera vom 10.8.2011 erlassen wurde, steht der Zulässigkeit nicht entgegen. Zwar trifft es zu und entspricht auch ständiger Rechtsprechung des Senats, dass ein Rechtsmittel erst nach Erlass der angefochtenen Entscheidungen eingelegt werden kann (siehe nur BGHSt 25, 187, 189; Meyer-Goßner, StPO, 54. Aufl., vor 296 Rn. 4 m.w.N.). Diesem Erfordernis ist hier aber Genüge getan. Denn die Beschwerdeschrift des Untergebrachten ging erst am 11.8.2011 beim Landgericht G ein, also nach Erlass des angefochtenen Beschlusses. Darauf, dass sie bereits vor dem Erlass verfasst und möglicherweise auch abgesandt wurde, kommt es nicht an. Wenn es nach zutreffender herrschender Auffassung nicht entscheidend ist, ob der Beschwerdeführer vom Erlass der Entscheidung weiß (BGHSt a.a.O.; Meyer-Goßner a.a.O.), kann es ebenso wenig darauf ankommen, wann er die Rechtsmittelschrift verfasst und abgesandt hat. Ausschlaggebend ist allein, dass der Zeitpunkt des Eingangs bei Gericht dem Zeitpunkt des Erlasses der Entscheidung nachfolgt. 2. Die sofortige Beschwerde ist unbegründet. … ----------------------------------------------------- Die von uns erfassten Urteile wurden oft anders formatiert als das Original. Dies bedeutet, daß Absätze eingefügt und Hervorhebungen durch fett-/kursiv-/&farbig-machen sowie Unterstreichungen vorgenommen wurden. Dies soll verdeutlichen, aber keinesfalls natürlich den Sinn verändern.Wenn Sie vorsichtshalber zusätzlich die Originalversion sehen möchten, hier ist der Link zur Quelle (kein Link? Dann ist dieser Link nicht in unserer DB gespeichert, z.B. weil das Urteil vor Frühjahr 2009 gespeichert worden ist). |